August 1, 2025

Leichtigkeit weben – Sommerprojekte am Webstuhl 

Der Sommer bringt nicht nur lange Tage und warme Abende, sondern auch eine ganz besondere Stimmung in die Webwerkstatt. Auch wenn wir in diesem jähr noch etwas auf die richtig warmen Tage warten, die schweren Wollprojekte des Winters treten in den Hintergrund, und stattdessen zieht Leichtigkeit in unsere Kette ein: luftige Stoffe, frische Farben und Garne, die sich angenehm auf der Haut anfühlen. In diesem Beitrag soll es darum gehen, wie sommerliche Webprojekte geplant werden können, welche Materialien sich eignen – und wie man Farbe und Muster passend zur Jahreszeit einsetzt.

Im Sommer bevorzugen wir Garne, die kühlend, atmungsaktiv und leicht sind.

Leinen – kühl, robust, mit schöner natürlicher Struktur

Baumwolle – weich, vielseitig, pflegeleicht

Bambusviskose – seidig glänzend, fließend fallend

Seide – luxuriös, temperaturausgleichend, ideal für leichte Schals

Ramie - kühl, glänzend, strapazierfähig

Dünnere Garne mit höherer Fadenzahl pro Zentimeter ergeben feine, luftige Gewebe.

Farbgestaltung – Sommer in der Kette

Der Sommer lebt von frischen, klaren Farbkombinationen:

Maritim: Blau, Weiß, Sand – inspiriert vom Meer

Gartenfarben: Hellgrün, Sonnengelb, Blütenrosa

Sonnenuntergang: Orange, Rot, Violett in sanften Farbverläufen

Ein Farbverlauf in der Kette kann besonders lebendig wirken, z. B. von einem zarten Himmelblau in der Mitte zu kräftigem Marine an den Rändern.

Projektideen für den Sommer

Leinen-Tischläufer mit hellen Streifen – perfekt für den Gartentisch

Leichter Baumwollschal mit Farbverlauf – als Begleiter an kühlen Sommerabenden

Sommerhandtücher in Waffelbindung – ideal für Küche oder Picknick

Bambus- oder Seidenstola – zeitlos elegant

Textilien aus Leinen, Baumwolle und Bambus kann man oft problemlos in der Waschmaschine waschen (Feinwäsche).
Seide mag dagegen sanfte Handwäsche mit lauwarmem Wasser und einem milden Waschmittel. Trockne die Stücke am besten liegend oder hängend im Schatten, damit die Farben lange leuchtend bleiben.


Der Sommer ist die perfekte Zeit, um leichte, farbenfrohe Webprojekte auf den Weg zu bringen. Nutze die Saison, um neue Materialien auszuprobieren, mit hellen Farben zu spielen und das Weben an die Jahreszeit anzupassen. So entstehen Stücke, die nicht nur schön aussehen, sondern auch das Gefühl von Sommer in sich tragen – Stück für Stück, Faden für Faden.

Juni 1, 2025

Leinen – eine starke Faser für feine Gewebe

Wenn man an Leinen denkt, denkt man an Klarheit, Natürlichkeit und selbstverständlich auch an Knitter. In der Handweberei hat Leinen eine lange Tradition – und doch wird es heute oft übersehen, weil es sich nicht ganz so gefällig verhält wie Baumwolle oder Wolle. Dieser Beitrag soll zeigen, warum Leinen ein ganz besonderer Werkstoff ist – und warum es sich lohnt, ihm mehr Raum auf dem Webstuhl zu geben.

Was ist Leinen eigentlich?

Leinen wird aus den Fasern der Flachspflanze gewonnen. Es ist eine der ältesten Textilfasern der Menschheit – Funde reichen bis ins alte Ägypten zurück. Die Fasern sind lang, glatt und haben einen natürlichen Glanz. Leinen fühlt sich kühl an, ist extrem reißfest und wird mit jedem Waschen weicher, ohne dabei an Stabilität zu verlieren.

Leinen verlangt Aufmerksamkeit. Es ist nicht ganz einfach zu verarbeiten: Es dehnt sich kaum, ist eher „störrisch“ und neigt beim Weben dazu, sich schnell zu straffen. Aber genau darin liegt auch sein Reiz. Wer mit Leinen arbeitet, muss langsam und bewusst weben – man kann es nicht nebenbei machen. Leinen hat einen ganz eigenen, matten Glanz und wirkt nie künstlich.

Einsatzmöglichkeiten in der Handweberei

Leinen eignet sich hervorragend für:

  • Geschirrtücher (klassisch und langlebig)
  • Tischläufer und Servietten
  • leichte Sommerkleidung
  • Wandbehänge mit rustikalem Charakter

Leinen lässt sich hervorragend mit anderen Materialien kombimieren, so entstehen tolle Mischgewebe – z. B. Leinen mit Baumwolle oder Wolle kombiniert. Dadurch entsteht ein spannender Kontrast zwischen Festigkeit und Weichheit.

Tipps für die Arbeit mit Leinen

  • Kettspannung: Leinen braucht eine gleichmäßige, eher straffe Spannung.
  • Feuchtigkeit: Ein leicht angefeuchteter Schussfaden lässt sich oft besser einarbeiten.
  • Schlichtheit zahlt sich aus: Leinen lebt von seiner Textur – aufwendige Muster können es schnell überladen wirken lassen.
  • Waschen und Pflege: Leinen darf ruhig in die Maschine – je öfter es gewaschen wird, desto schöner wird es. Nur beim ersten Mal sollte man auf Einlaufen achten.

Leinen ist ehrlich. Es versteckt nichts, hat Ecken und Kanten – aber genau das macht es so charmant. Im Weblabor Marzhausen werden Geschirrtücher als Leinen oder Halbleinen-Textil gewebt. Sie sind edel, zugleich robust und werden mit jeder Benutzung schöner. Die Tücher eignen sich ideal als kleines Geschenk oder Mitbringsel.

KONTAKT

Nele Knierim
‭0176 64171906‬
hallo@weblabor-marzhausen.de

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