Juli 1, 2025

Das Schären einer Kette – Vorbereitung für das Weben mit System und Sorgfalt

In der Handweberei beginnt das eigentliche Weben lange bevor das erste Schiffchen über die Kette gleitet. Einer der wichtigsten und grundlegendsten Schritte ist das Schären der Kette – ein Prozess, der Geduld, Präzision und ein gutes Auge erfordert. Doch was bedeutet „Schären“ eigentlich genau, und warum ist dieser Arbeitsschritt so entscheidend?

Was ist das Schären einer Kette?

Beim Schären – auch "Kettenschären" genannt – werden die einzelnen Kettfäden in der gewünschten Länge und Reihenfolge vorbereitet und auf einen Schärrahmen oder Schärbaum, aufgezogen. Ziel ist es, eine ordentliche, spannungsgleiche Kette herzustellen, die später ohne Probleme auf den Webstuhl übertragen werden kann.

Warum ist das Schären so wichtig?

Eine gut geschärte Kette ist die halbe Miete beim Weben. Wenn die Fäden unterschiedlich lang, vertauscht oder ungleichmäßig gespannt sind, entstehen beim Weben schnell Probleme: Fadenspannungsschwankungen, Webfehler oder gar Fadenrisse. Sauberes Arbeiten beim Schären spart also später viel Frust – und Zeit.

Schritt-für-Schritt: So funktioniert das Schären

  1. Planung der Kette
    Bevor überhaupt ein Faden gespannt wird, müssen einige wichtige Fragen geklärt werden, die sogenannte Kettplanung:
    • Wie breit soll das Gewebe werden?
    • Welche Bindung wird verwendet?
    • Wie viele Fäden pro Zentimeter (Dichte) sind erforderlich?
    • Wie lang soll das fertige Stück werden, inklusive Verschnitt?
    Aus diesen Angaben ergibt sich die Gesamtanzahl der Kettfäden sowie die benötigte Kettenlänge.
  2. Auswahl des Garns
    Je nach Projekt wird ein geeignetes Garn ausgewählt. Für eine Tischdecke z. B. eignet sich Leinen oder Baumwolle, für einen Schal eventuell Wolle oder Seide.
  3. Schären mit dem Schärrahmen oder Schärbaum
    Nun beginnt das eigentliche Schären:
    • Die Fäden werden in der vorher berechneten Weise auf den Schärbaum gebracht. Als Beispiel: Hat der Schärbaum einen Umfang von 4 m und soll eine 12 m lange Kette entstehen, müssen die Fäden dreimal herumgeführt werden.
    • Auch die Kettbreite ergibt sich durch die Anzahl der Fäden pro Zentimeter. Zum Beispiel: Bei 8 Fäden/cm und 4 Spulen ergibt jede vollständige Runde 2 cm Kette.
  4. Fixieren und Abbinden
    Nach dem Schären wird die Kette abgebunden – insbesondere am Fadenkreuz – um die Reihenfolge der Fäden zu sichern. Anschließend wird sie sorgfältig vom Schärbaum genommen.
  5. Bereit für den nächsten Schritt
    Die geschärte Kette wird nun auf den Webstuhl aufgebäumt und die Fäden durch Litzen und Blatt gezogen. Doch das ist ein Thema für einen eigenen Beitrag!

Es gilt zu beachten:

  • Nicht zu lang schären: Gerade für Anfänger ist es sinnvoll, mit kürzeren Ketten zu beginnen, um ein Gefühl für den Ablauf zu bekommen.
  • Ordnung bewahren: Abbindungen nicht vergessen! Das Fadenkreuz ist die wichtigste Orientierungshilfe beim Einziehen.
  • Gleichmäßige Spannung: Achte beim Schären darauf, dass alle Fäden unter gleichmäßiger Spannung geführt werden.

Das Schären einer Kette ist eine fast meditative Tätigkeit – der Grundstein jedes Webprojekts. Wer hier mit System und Sorgfalt arbeitet, wird später mit einem gleichmäßigen, stabilen Gewebe belohnt. Es ist ein Moment der Vorbereitung, in dem sich handwerkliche Präzision mit kreativer Vorfreude verbindet.

Juni 1, 2025

Leinen – eine starke Faser für feine Gewebe

Wenn man an Leinen denkt, denkt man an Klarheit, Natürlichkeit und selbstverständlich auch an Knitter. In der Handweberei hat Leinen eine lange Tradition – und doch wird es heute oft übersehen, weil es sich nicht ganz so gefällig verhält wie Baumwolle oder Wolle. Dieser Beitrag soll zeigen, warum Leinen ein ganz besonderer Werkstoff ist – und warum es sich lohnt, ihm mehr Raum auf dem Webstuhl zu geben.

Was ist Leinen eigentlich?

Leinen wird aus den Fasern der Flachspflanze gewonnen. Es ist eine der ältesten Textilfasern der Menschheit – Funde reichen bis ins alte Ägypten zurück. Die Fasern sind lang, glatt und haben einen natürlichen Glanz. Leinen fühlt sich kühl an, ist extrem reißfest und wird mit jedem Waschen weicher, ohne dabei an Stabilität zu verlieren.

Leinen verlangt Aufmerksamkeit. Es ist nicht ganz einfach zu verarbeiten: Es dehnt sich kaum, ist eher „störrisch“ und neigt beim Weben dazu, sich schnell zu straffen. Aber genau darin liegt auch sein Reiz. Wer mit Leinen arbeitet, muss langsam und bewusst weben – man kann es nicht nebenbei machen. Leinen hat einen ganz eigenen, matten Glanz und wirkt nie künstlich.

Einsatzmöglichkeiten in der Handweberei

Leinen eignet sich hervorragend für:

  • Geschirrtücher (klassisch und langlebig)
  • Tischläufer und Servietten
  • leichte Sommerkleidung
  • Wandbehänge mit rustikalem Charakter

Leinen lässt sich hervorragend mit anderen Materialien kombimieren, so entstehen tolle Mischgewebe – z. B. Leinen mit Baumwolle oder Wolle kombiniert. Dadurch entsteht ein spannender Kontrast zwischen Festigkeit und Weichheit.

Tipps für die Arbeit mit Leinen

  • Kettspannung: Leinen braucht eine gleichmäßige, eher straffe Spannung.
  • Feuchtigkeit: Ein leicht angefeuchteter Schussfaden lässt sich oft besser einarbeiten.
  • Schlichtheit zahlt sich aus: Leinen lebt von seiner Textur – aufwendige Muster können es schnell überladen wirken lassen.
  • Waschen und Pflege: Leinen darf ruhig in die Maschine – je öfter es gewaschen wird, desto schöner wird es. Nur beim ersten Mal sollte man auf Einlaufen achten.

Leinen ist ehrlich. Es versteckt nichts, hat Ecken und Kanten – aber genau das macht es so charmant. Im Weblabor Marzhausen werden Geschirrtücher als Leinen oder Halbleinen-Textil gewebt. Sie sind edel, zugleich robust und werden mit jeder Benutzung schöner. Die Tücher eignen sich ideal als kleines Geschenk oder Mitbringsel.

Mai 1, 2025

Litzeneinzug am Webstuhl: Ein essenzieller Schritt im Webprozess

Im Weberhandwerk gibt es zahlreiche Techniken und Arbeitsschritte, die für das Gelingen eines Projekts von entscheidender Bedeutung sind. Einer dieser wichtigen Schritte ist der sogenannte Litzeneinzug am Webstuhl. Obwohl dieser Prozess oft im Hintergrund stattfindet, ist er entscheidend für die Bindung und somit für die Struktur und das Muster des gewebten Stoffes.

Was ist der Litzeneinzug?

Der Litzeneinzug bezeichnet den Prozess, bei dem die Kettfäden durch die Litzen eines Webstuhls gezogen werden. Die Litzen sind feine, oft metallene oder textile Ösen, die auf den sogenannten Schäften befestigt sind. Die Anordnung der Kettfäden in den Litzen bestimmt, wie die Fäden beim Weben gehoben und gesenkt werden, um das gewünschte Muster im Gewebe zu erzeugen.

Dieser Schritt erfolgt nach dem Aufbäumen der Kette, bei dem die Kettfäden auf den Kettbaum des Webstuhls gespannt werden. Der Litzeneinzug ist ein präziser und sorgfältiger Prozess, der eine ruhige Hand und ein gutes Verständnis des gewünschten Musters erfordert.

Der Prozess des Litzeneinzugs

  1. Vorbereitung: Bevor der eigentliche Litzeneinzug beginnen kann, wird das Muster bzw. die Patrone (technische Zeichnung des Gewebes) genau studiert. Dieser Plan zeigt, wie die Kettfäden durch die Litzen geführt werden sollen. Die Patrone ist quasi die Anleitung für den Litzeneinzug und gibt vor, welche Fäden durch welche Litzen gezogen werden müssen.
  2. Einzug der Kettfäden: Nun beginnt der Einzug der Kettfäden. Jeder einzelne Faden wird nacheinander durch die Öffnung einer Litze gezogen. Dabei muss genau darauf geachtet werden, dass die Fäden in der richtigen Reihenfolge und durch die korrekten Litzen geführt werden. Diese Arbeit erfordert Geduld und Sorgfalt, da Fehler im Einzug später zu unerwünschten Fehlern im Gewebe führen können.
  3. Überprüfung: Nachdem alle Kettfäden eingezogen sind, wird überprüft, ob der Einzug korrekt durchgeführt wurde. Es ist wichtig sicherzustellen, dass kein Faden ausgelassen oder falsch eingezogen wurde. Ein falscher Litzeneinzug kann das Muster des fertigen Gewebes beeinträchtigen und ist oft schwer zu korrigieren, wenn das Weben erst einmal begonnen hat.

Der Litzeneinzug hat einen direkten Einfluss auf die Struktur und das Design des gewebten Stoffes. Durch die Art und Weise, wie die Kettfäden durch die Litzen geführt werden, kann der Weber Bindungen wie z.B. Leinwand, verschiedene Köper, Rosengang, usw. erzeugen. Diese Muster entstehen durch das gezielte Heben und Senken der Kettfäden während des Webprozesses, was wiederum vom Litzeneinzug und der Verbindung von den Schäften zu den Tritten abhängt.

Was hilft beim Litzeneinzug?

  • Ruhe bewahren: Der Litzeneinzug erfordert Geduld. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen und konzentriert zu arbeiten, um Fehler zu vermeiden.
  • Arbeiten in Abschnitten: Besonders bei breiten Ketten oder komplizierten Mustern kann es hilfreich sein, in Abschnitten zu arbeiten und regelmäßig zu überprüfen, ob der Einzug korrekt ist.
  • Verwenden von Hilfsmitteln: Es gibt spezielle Haken und Einziehwerkzeuge, die den Litzeneinzug erleichtern. Diese Werkzeuge helfen dabei, die Kettfäden sicher und präzise durch die Litzen zu führen.
  • Genauigkeit über Geschwindigkeit: Es ist besser, langsam und sorgfältig zu arbeiten, als schnell und ungenau. Ein fehlerhafter Litzeneinzug kann später schwer korrigiert werden.

Der Litzeneinzug am Webstuhl ist ein essenzieller Schritt im Webprozess, der die Grundlage für das Muster und die Struktur des fertigen Gewebes legt. Wem dieser Beitrag zu theoretisch war, kann gerne im Weblabor Marzhausen einen Termin machen und sich das ganze anschauen und erklären lassen.

April 1, 2025

Hahnentritt – Farbe und Bindung

Hahnentritt ist eines der bekanntesten und elegantesten Webmuster der Mode- und Textilwelt. Ob auf Mänteln, Anzügen oder Accessoires – das schwarz-weiße Design ist zeitlos und wirkt sowohl klassisch als auch modern. Doch woher stammt dieses Muster, und welche Rolle spielt die Handweberei dabei?

Ursprung des Hahnentrittmusters

Der Hahnentritt (englisch: houndstooth) ist ein zweifarbiges Webmuster, das aus kleinen, versetzten Karos besteht. Die Spitzen der Karos erinnern an die Fußabdrücke eines Hahns, was dem Muster seinen Namen gab.

Seine Ursprünge reichen bis ins Schottland des 19. Jahrhunderts zurück. Damals wurde das Muster traditionell in der Handweberei hergestellt und diente als Stoff für robuste Kleidung der schottischen Hirten. Besonders bekannt wurde es durch die Verwendung in Tweed-Stoffen, die für ihre Strapazierfähigkeit und wärmenden Eigenschaften geschätzt wurden.

Hahnentritt und die Handweberei

Hahnentritt entsteht durch eine spezielle Webtechnik, bei der Kett- und Schussfäden in einer bestimmten Abfolge versetzt werden. Es handelt sich um eine Variante des Köperbindungs-Gewebes, die durch die diagonale Struktur der Bindung verstärkt wird.

In der traditionellen Handweberei erfordert das Muster eine präzise Fadenführung und exakte Planung, da die regelmäßige Anordnung der Farben entscheidend für das typische Erscheinungsbild ist. Vor der Industrialisierung wurde es ausschließlich von Hand gewebt, was es zu einem hochwertigen und aufwendigen Stoff machte.

Während Hahnentritt früher vor allem in der ländlichen Arbeitskleidung zu finden war, fand das Muster im 20. Jahrhundert seinen Weg in die Modewelt. Besonders in den 1920er- und 1930er-Jahren wurde es in der Herrenmode beliebt, bevor es in den 1950er-Jahren durch Modehäuser wie Dior auch für Damenbekleidung populär wurde. Heute ist Hahnentritt ein Symbol für Eleganz und Stil – von klassischen Wollmänteln bis hin zu modernen Streetwear-Interpretationen.

Hahnentritt ist weit mehr als nur ein auffälliges Muster – es ist ein Stück Handwerkskunst mit einer langen Tradition in der Handweberei. Vom schottischen Tweed bis hin zur internationalen High Fashion hat dieses Design eine beeindruckende Reise hinter sich. Und genau das ist es, was das Weblabor Marzhausen dazu inspiriert hat, diesen zeitlosen Klassiker zu weben und neu zu interpretieren. Bald erhältlich als wunderschöne Stola in hochwertiger italienischer Merinowolle.

März 1, 2025

Woher kommt das Sprichwort „Blau machen“?

Jeder kennt es: „Heute mache ich blau!“ – eine Redewendung, die bedeutet, dass jemand nicht zur Arbeit oder Schule geht, sondern sich eine (meist unangekündigte) Auszeit nimmt. Doch woher kommt dieser Ausdruck eigentlich?

Ursprung in der Färberkunst

Die wahrscheinlichste Herkunft von „Blau machen“ liegt im mittelalterlichen Handwerk, genauer gesagt in der Färberkunst. Damals wurde Stoff mit Hilfe der Pflanze Färberwaid oder später mit Indigo blau gefärbt. Der entscheidende Schritt dieses Prozesses war das Trocknen an der Luft: Die frisch gefärbten Stoffe waren zunächst gelblich-grün und färbten sich erst durch die Oxidation mit Sauerstoff nach und nach blau.

Während dieser Wartezeit konnten die Färber nicht weiterarbeiten – sie hatten also einen „blauen Tag“.

Alkohol, Urin und die Färberküpe

Eine weitere, weniger bekannte Theorie besagt, dass Alkohol eine Rolle bei der Färbung spielte – und zwar nicht direkt, sondern über den Urin der Färber! Damals wurde Ammoniak benötigt, um die Indigo-Farbe zu lösen, und eine leicht zugängliche Quelle dafür war menschlicher Urin. Es heißt, dass die Färber besonders viel Bier oder Wein tranken, da ihr Urin dann eine bessere chemische Zusammensetzung für den Färbeprozess hatte.

Nach dieser "Vorbereitung" und dem eigentlichen Färbevorgang gönnten sich die Färber eine Pause – möglicherweise mit einem weiteren Krug Bier. So könnte sich das „Blau machen“ also auch darauf beziehen, dass nach dem Färben mit Indigo und der vorherigen „Ammoniak-Produktion“ erst einmal nicht gearbeitet wurde.

Verbindung zur Kirche

Eine andere Theorie besagt, dass „Blau machen“ mit dem kirchlichen „blauen Montag“ zusammenhängt. Im Mittelalter war es in vielen Handwerkszünften üblich, nach dem sonntäglichen Kirchgang den Montag als Ruhetag anzusehen – insbesondere bei Berufen mit körperlich anstrengender Arbeit oder häufigem Alkoholkonsum am Wochenende. Der „blaue Montag“ wurde so zum Synonym für einen freien oder zumindest arbeitsscheuen Tag.

Ob nun aus der Färberkunst, der mittelalterlichen Arbeitstradition oder vielleicht sogar der kuriosen Verbindung zwischen Bier und Indigo – „Blau machen“ hat eine lange Geschichte, die im Weblabor Marzhausen fortgesetzt wird. Allerdings mit Öko-Tex zertifizierten Farbstoffen und Essig-Essenz als Fixierer.

Februar 1, 2025

Die Waffelbindung: Struktur und Technik

Im Weberhandwerk gibt es eine Vielzahl an Bindungen, die unterschiedliche Texturen und Muster ermöglichen. Eine besonders interessante Bindung ist die Waffelbindung, die vor allem für ihre dreidimensionale, reliefartige Struktur bekannt ist. Diese Bindung bringt nicht nur visuell ansprechende Effekte hervor, sondern überzeugt auch durch ihre funktionalen Vorteile, wie hohe Saugfähigkeit und Wärmeisolation. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Geschichte, die technische Umsetzung und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Waffelbindung im Weberhandwerk.

Was ist die Waffelbindung?

Die Waffelbindung ist eine Webtechnik, die ein charakteristisches wabenartiges oder schachbrettähnliches Muster erzeugt. Dies gelingt durch eine spezielle Verflechtung von Kett- und Schussfäden, die kleine Quadrate oder Rechtecke mit erhöhten Rändern und vertieften Innenflächen formt. Die resultierende Struktur erinnert an eine Waffel, was der Bindung auch ihren Namen gibt.

Der reliefartige Effekt entsteht durch das abwechselnde Hochziehen und Absenken der Fäden, wodurch unterschiedliche Ebenen entstehen. Diese Struktur schafft nicht nur ein optisches, sondern auch ein haptisches Erlebnis und verleiht dem Stoff eine besondere Textur.

Technische Grundlagen der Waffelbindung

Die Waffelbindung gehört zu den sogenannten Bindungstechniken mit Flottierungen. Flottierungen sind Abschnitte, in denen ein Faden über mehrere Fäden der Gegenseite hinweggeführt wird, ohne dazwischen gebunden zu sein. Diese Technik erlaubt es, die typischen Vertiefungen und Erhebungen zu erzeugen.

Eine Waffelbindung erfordert mindestens vier Kett- und vier Schussfäden, um das typische quadratische Muster zu bilden. Je nach gewünschtem Effekt und Größe des Waffelmusters kann die Anzahl der Fäden jedoch erhöht werden.

Die Bindung erfolgt in einem regelmäßigen Muster, bei dem die Fäden jeweils an bestimmten Stellen über- oder untereinander geführt werden. Der genaue Wechsel der Fäden sorgt für die dreidimensionale Wirkung und das typische Erscheinungsbild.

Die Waffelbindung ist schon seit Jahrhunderten bekannt und wurde ursprünglich für funktionale Textilien wie Handtücher und Küchentücher verwendet. Die hohe Saugfähigkeit und Wärmeisolation machten sie zu einer beliebten Wahl für Haushaltswaren. Durch den Wechsel zwischen erhobenen und abgesenkten Bereichen konnte mehr Luft im Stoff eingeschlossen werden, was zur besseren Isolierung beitrug und den Stoff weich und voluminös machte.

In modernen Zeiten hat sich die Waffelbindung ihren Platz in der Mode- und Textilindustrie gesichert und wird nicht mehr nur auf funktionale Produkte beschränkt. Designer und Künstler haben das Potenzial dieser Bindung erkannt und nutzen sie vermehrt, um textile Strukturen zu schaffen, die sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend sind.

Vorteile und besondere Eigenschaften der Waffelbindung

Die Waffelbindung bietet einige klare Vorteile, die sie von anderen Bindungen abheben:

  • Hohe Saugfähigkeit: Durch die größere Oberfläche kann der Stoff Feuchtigkeit gut aufnehmen, was die Bindung besonders für Handtücher und ähnliche Textilien geeignet macht.
  • Gute Wärmeisolation: Die Struktur der Waffelbindung schließt Luft ein, wodurch ein gewisser Isoliereffekt entsteht. Dies ist vorteilhaft für Decken oder Jacken.
  • Haptische Vielfalt: Die Reliefstruktur gibt dem Gewebe ein angenehmes Griffgefühl und vermittelt einen hochwertigen Eindruck.
  • Ästhetischer Reiz: Das wabenartige Muster verleiht dem Stoff eine einzigartige Optik, die je nach Färbung und Garnart sehr modern oder auch klassisch wirken kann.

Mehr Einsatzmöglichkeiten der Waffelbindung

Die Waffelbindung hat sich über ihre traditionelle Nutzung hinaus zu einer beliebten Struktur in vielen textilen Anwendungsbereichen entwickelt. Hier sind einige Beispiele für kreative Einsatzmöglichkeiten:

  • Haushaltstextilien: Klassisch für Handtücher, Geschirrtücher und Waschlappen verwendet, überzeugt die Waffelbindung durch ihre praktischen Eigenschaften wie hohe Saugfähigkeit.
  • Mode: In der Bekleidungsindustrie wird die Waffelbindung genutzt, um Textilien mit besonderer Haptik und Optik herzustellen. Jacken, Schals oder Pullover aus Waffelbindung wirken strukturiert und ansprechend.
  • Heimtextilien: Für Decken, Kissenbezüge und Vorhänge eignet sich die Waffelbindung hervorragend. Sie bringt Volumen und Textur in den Raum und verleiht eine gemütliche Atmosphäre.
  • Innovative Designprojekte: Künstler und Designer setzen die Waffelbindung ein, um moderne und experimentelle Textilien zu schaffen. Die dreidimensionale Struktur eignet sich gut für Kunstinstallationen oder als Grundlage für experimentelle Modeprojekte.

Die Waffelbindung ist eine faszinierende Webtechnik, die sowohl ästhetische als auch praktische Vorteile bietet. Mit ihrer charakteristischen, reliefartigen Struktur hebt sie sich von anderen Bindungsarten ab und ist vielseitig einsetzbar. Im Weblabor Marzhausen gibt es wunderbare Geschirr- oder Gästetücher in Waffelbindung - überzeugt euch selbst von der tollen Struktur und schönen Haptik!

Januar 1, 2025

Neujahrsvorsätze für mehr Kreativität: Handweben ausprobieren im Weblabor Marzhausen

Das neue Jahr ist da, und mit ihm die perfekte Gelegenheit, frische Inspiration in unser Leben zu lassen. Wenn du dir für 2025 vorgenommen hast, kreativer zu sein, Neues zu lernen und dabei vielleicht sogar ein uraltes Handwerk auszuprobieren, dann könnte Handweben genau das Richtige für dich sein! Und wo wäre das besser möglich als im Weblabor Marzhausen?

Warum Kreativität als Neujahrsvorsatz?

Kreativität ist nicht nur ein wunderbarer Weg, unsere Persönlichkeit auszudrücken, sondern auch ein echter Stresskiller. Studien zeigen, dass kreative Tätigkeiten wie Malen, Schreiben oder Handarbeiten unser Wohlbefinden steigern können. Doch oft bleibt die Kreativität im Alltag auf der Strecke. Deshalb: Nimm dir bewusst Zeit, um etwas Neues auszuprobieren, das dich begeistert.

Handweben – eine Kunst mit Geschichte

Handweben ist eines der ältesten Handwerke der Menschheit – und doch hat es bis heute nichts von seiner Faszination verloren. Von bunten Schals bis hin zu kunstvollen Wandbehängen – beim Weben kannst du nicht nur wunderschöne, handgemachte Stücke schaffen, sondern auch voll und ganz in den kreativen Prozess eintauchen. Es ist eine beruhigende, meditative Beschäftigung, bei der du gleichzeitig mit deinen Händen und deinem Kopf arbeitest.

Das Weblabor Marzhausen – ein Ort der Kreativität

Das Weblabor Marzhausen ist ein liebevoll gestalteter Raum, der wie geschaffen ist für kreative Entdeckungen. Hier kannst du nicht nur die Grundlagen des Webens lernen, sondern auch in die spannende Welt von Farben, Mustern und Texturen eintauchen. Egal ob du Anfänger*in bist oder schon erste Erfahrungen hast – das Weblabor steht dir mit Rat und Tat zur Seite.

Warum du es ausprobieren solltest

  • Achtsamkeit erleben: Beim Weben konzentrierst du dich ganz auf die Handarbeit – der perfekte Ausgleich zu einem hektischen Alltag.
  • Handgemachte Schätze schaffen: Es gibt kaum etwas Schöneres, als ein selbst gemachtes Stück in den Händen zu halten.
  • Handwerk erleben: Eines der ältesten Gewerke der Welt auszuprobieren ist eine spannende und einmalige Erfahrung.

Dein Start ins kreative Jahr

Vielleicht hast du dir vorgenommen, 2025 mehr „Ich-Zeit“ einzubauen, neue Dinge zu lernen oder dich einfach mal von deinem Alltag inspirieren zu lassen. Handweben im Weblabor Marzhausen bietet dir die perfekte Gelegenheit, all das in die Tat umzusetzen. Schau doch einfach mal vorbei – wer weiß, vielleicht wird das Weben sogar zu deiner neuen Lieblingsbeschäftigung.

Wir wünschen dir ein kreatives, inspiriertes und glückliches neues Jahr!

Dezember 1, 2024

Die einzigartige und unvergessliche Geschenkidee zu Weihnachten: Gutscheine zum Wolldecke weben im Weblabor Marzhausen!

Die Weihnachtszeit steht vor der Tür, und damit auch die Frage: Was schenke ich meinen Liebsten? Während die Regale in den Geschäften voller Standardgeschenke wie Parfüms und Pralinen sind, wächst der Wunsch nach etwas Besonderem, Persönlichem – etwas, das nicht nur Freude bereitet, sondern auch Erinnerungen schafft. Eine außergewöhnliche und kreative Idee sind Gutscheine für das Weblabor Marzhausen, bei denen die Beschenkten ihre eigene Wolldecke weben können.

Das Weblabor Marzhausen: Kreativität und Handwerk erleben

Das Weblabor Marzhausen ist ein einzigartiger Ort, an dem traditionelles Handwerk auf moderne Kreativität trifft. Hier können Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen die Kunst des Webens entdecken. Mit professioneller Anleitung und hochwertigen Materialien entsteht Schritt für Schritt ein persönliches Unikat – eine kuschelige Wolldecke, die nicht nur wärmt, sondern auch stolz macht.

Warum ein Gutschein für das Weblabor das perfekte Weihnachtsgeschenk ist

  1. Kreative Entfaltung: In einer Zeit, in der vieles digital und schnelllebig ist, schenkt ein solcher Gutschein die Möglichkeit, mit den eigenen Händen etwas Bleibendes zu schaffen. Das ist ein Erlebnis, das weit über das Materielle hinausgeht.
  2. Individuell und persönlich: Jede Wolldecke, die im Weblabor entsteht, ist ein Einzelstück. Die Beschenkten können Farben, Muster und Materialien selbst wählen und so etwas gestalten, das genau zu ihnen passt.
  3. Gemeinsame Zeit schenken: Warum den Gutschein nicht gleich für einen gemeinsamen Kurs nutzen? Das gemeinsame Weben schafft nicht nur schöne Erinnerungen, sondern stärkt auch die Verbindung zu Freunden oder Familie.
  4. Nachhaltigkeit: Handgefertigte Produkte stehen für Qualität und Langlebigkeit. Eine selbst gewebte Decke wird viele Jahre begleiten und ist ein nachhaltiges Gegenstück zu Massenware.

Wie funktioniert der Gutschein?

Der Beschenkte kann sich selbst einen Termin aussuchen und in Ruhe entscheiden, wie er oder sie ihre persönliche Decke gestalten möchte. Die Gutscheine sind liebevoll gestaltet und können entweder direkt im Weblabor abgeholt oder per Post verschickt werden – perfekt, wenn die Zeit vor Weihnachten knapp wird.

Ein Geschenk voller Erinnerungen

Mit einem Gutschein für das Weblabor Marzhausen schenken Sie nicht nur eine Wolldecke, sondern auch die Freude am Selbermachen und die Erinnerung an eine entspannende und kreative Zeit. Ein Weihnachtsgeschenk, das im besten Sinne des Wortes warm hält – im Herzen und auf der Couch.

Also, warum noch länger überlegen? Bringen Sie mit diesem besonderen Geschenk  Handwerk, Wärme und Persönlichkeit unter den Weihnachtsbaum. 🎁

November 1, 2024

Handgewebte Wolldecken gefärbt im Dip-Dye-Verfahren

Handgewebte Wolldecken stehen für außergewöhnliche Qualität, natürlichen Komfort und eine uralte Handwerkskunst, die in jedem Detail sichtbar wird. Kombiniert man diese mit dem Dip-Dye-Verfahren, entsteht eine perfekte Mischung aus traditioneller Herstellung und modernen Färbetechniken. Das Ergebnis? Einzigartige Wolldecken mit harmonischen Farbverläufen, die Wärme, Stil und Individualität ins Leben bringen.

Die Fertigung einer handgewebten Wolldecke ist ein aufwändiger und spannender Prozess, der im Weblabor Marzhausen gerne selbst ausprobiert werden kann. Naturwolle ist dabei das Material der Wahl, im Weblabor benutzen wir Finnwolle: Sie ist atmungsaktiv, temperaturregulierend und fühlt sich weich und luxuriös auf der Haut an.

Jede Decke ist ein Unikat, das durch die individuelle Handarbeit und die Verwendung natürlicher Materialien besondere Charakteristika erhält. Die Herstellung von handgewebten Wolldecken fördert zudem Nachhaltigkeit und unterstützt alte Handwerkstraditionen, die ansonsten in Vergessenheit geraten würden.

Das Dip-Dye-Verfahren ist eine kreative Färbetechnik, bei der Stoffe stufenweise in Farbbäder getaucht werden, um fließende, weiche Farbverläufe zu erzeugen. Je nach Dauer und Tiefe des Eintauchens variiert die Farbsättigung, sodass ein natürlicher, sanfter Übergang entsteht – von kräftigen Farben bis hin zu sanften Pastelltönen oder sogar zu einem vollständigen Verblassen.

Die Kombination von handgewebten Wolldecken mit dem Dip-Dye-Verfahren ist eine moderne Verschmelzung von Tradition und Kreativität. Dabei bleiben die natürlichen und robusten Eigenschaften der Wolle erhalten, während die Färbetechnik visuelle Tiefe und lebendige Farbspiele hinzufügt.

Um eine Dip-Dye-Wolldecke herzustellen, wird die Decke in regelmäßigen Abständen in die Farbe getaucht. Je nach gewünschtem Farbverlauf wird der Vorgang wiederholt, und die Decke wird nach und nach tiefer in das Farbbad eingetaucht. Dies erlaubt es, genau festzulegen, wo die Farbe intensiver sein soll und wo sie sanft auslaufen kann. Die Herausforderung liegt in der genauen Abstimmung der Tauchzeit und Eintauchtiefe, um den gewünschten Gradienten zu erzielen.

Die Entscheidung für eine handgewebte Wolldecke im Dip-Dye-Verfahren ist auch eine Entscheidung für nachhaltige, hochwertige Produkte. Dip-Dye-Färbungen  werden im Weblabor Marzhausen mit Ökotex-Zertifizierten Säurefarbstoffen gefärbt und mit herkömmlichen Haushaltsessig fixiert.

Die hochwertige Verarbeitung und das natürliche Material machen diese Decken langlebig und strapazierfähig.

Handgewebte Wolldecken im Dip-Dye-Verfahren verbinden das Beste aus Tradition und Moderne. Die naturbelassene Wärme und Textur der Wolle werden durch sanfte bis intensive Farbverläufe ergänzt, was jede Decke zu einem Unikat macht. Sie bringen Farbe, Stil und handwerkliche Qualität in jeden Raum und eignen sich sowohl für klassische als auch für moderne Einrichtungskonzepte.

Ob als stilvolles Accessoire oder als gemütlicher Begleiter an kühlen Abenden – Dip-Dye-Wolldecken sind ein Hingucker und setzen ein nachhaltiges Statement für das Leben mit Handwerkskunst und Naturmaterialien.

Oktober 1, 2024

Farbverläufe in der Kette – Ein kreatives Highlight

Farbverläufe in Textilien faszinieren mit ihrem sanften Übergang zwischen verschiedenen Tönen und verleihen handgewebten Stoffen eine besondere Tiefe und Lebendigkeit. Insbesondere in der Kette – also den längs gespannten Fäden, die das Fundament des Webstücks bilden – kann ein Farbverlauf sehr beeindruckend sein. In diesem Beitrag soll erklären werden, wie ein Farbverlauf in der Kette auf dem Handwebstuhl realisiert werden kann und welche Effekte dadurch erzielt werden

Ein Farbverlauf, auch als „Ombre“ bekannt, ist eine graduelle Veränderung von einer Farbe zur nächsten. Im Weben wird dies durch den schrittweisen Wechsel der Fäden erreicht, entweder durch das Ändern der Farben im Garn selbst oder durch das Verwenden unterschiedlicher Farbtöne im Verlauf der Kette. Der Effekt kann dezent und harmonisch oder dramatisch und kontrastreich sein, je nach Wahl der Farben und ihrer Platzierung.

Der erste Schritt bei der Umsetzung eines Farbverlaufs in der Kette besteht in der sorgfältigen Planung. Hier sind einige grundlegende Schritte, die dir helfen, den gewünschten Effekt zu erzielen:

  1. Farbauswahl: Entscheide dich für die Farben, die im Verlauf zu sehen sein sollen. Sanfte, ähnliche Farbtöne wie Blau und Türkis oder Pink und Lila können einen harmonischen Effekt erzeugen. Wer es auffälliger mag, kann auch kontrastierende Farben wie Gelb und Violett wählen.
  2. Länge der Kette bestimmen: Je nach gewünschtem Farbverlauf und Gewebelänge muss die Länge der Kette bestimmt werden. Hierbei ist es wichtig, den Übergang zwischen den Farben so gleichmäßig wie möglich zu gestalten.
  3. Farbsegmente planen: Ein Farbverlauf kann stufenlos sein oder aus klar abgrenzbaren Segmenten bestehen. Bei einem stufenlosen Verlauf werden die Fäden nach und nach ausgetauscht, während bei segmentierten Verläufen ganze Abschnitte in einer bestimmten Farbe gesetzt werden.
  4. Schären der Kette: Beim Schären der Kette werden die Fäden auf die richtige Länge und Breite gebracht. Es ist wichtig, bei einem stufenlosen Verlauf die Farben schrittweise zu ändern, um einen sanften Übergang zu erzeugen. Die Anzahl der Fäden pro Farbe kann gleichmäßig verteilt werden oder aber, je nach Entwurf, auch unterschiedlich breit werden.

Einen Farbverlauf in die Kette eines handgewebten Stoffs zu integrieren, ist eine großartige Möglichkeit, dem Webprojekt etwas ganz besonderes zu verleihen. Es erfordert zwar etwas Planung und Geduld, doch die Ergebnisse sind es definitiv wert. Dazu kommt, dass es sich, bei den meisten Farbverlaufsketten um absolute Unikate handelt. Von sanften Übergängen bis hin zu dramatischen Farbwechseln – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

KONTAKT

Nele Knierim
‭0176 64171906‬
hallo@weblabor-marzhausen.de

© byfairmeans.net